Pressemitteilungen der Grünen Odenwald zum Projekt „Aiora“ aus den Jahren 2008/2009

21. Mai 2008

Grüner Ortstermin mit Frank Kaufmann, MdL in Erbach – „Wahnsinnsidee“


Erbach – Beim Ortstermin der Odenwälder Grünen mit dem verkehrspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Frank Kaufmann, MdL, zur geplanten „Ortumgehung“ nahmen über 45 Personen teil. Darunter auch die Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden), und die Bauausschussvorsitzende der Erbacher Stadtverordnetenversammlung, Christa Weyrauch. Andreas Braun (Erbach) begrüßte die zahlreichen Gäste. Frank Kaufmann wurde beim Begehen der geplanten Strecke gezeigt, dass in südlicher Richtung des Tunnelausganges auch ein Behindertenwohnheim betroffen ist. Bei der Begehung der Strecke des geplanten Tunnels entlang der Bahnstrecke zum geplanten Portal am nördlichen Tunnelausgang kam drastisch zum Ausdruck, dass die Durchschneidung natursensibler Bereiche vorgesehen ist. Ebenso ist auch das Wasserschutzgebiet betroffen. Im gesamten, von der Durchschneidung bedrohten Wohngebiet, hingen Protestplakate und Transparente, die die Ablehnung manifestierten. Dies ist keine „Umgehungsstraße“, sondern die Durchschneidung eines Wohngebietes, so Frank Kaufmann.

Mit einer Computerpräsentation sowie Satellitenbilder gaben danach Mitglieder der Bürgerinitiative vor über 30 Besuchern fachkundige und hoch aktuelle Informationen über den geplanten Bau der „Umgehungsstraße“.

Frank Kaufmann zeigte sich erschüttert, „wie man auf die Wahnsinnsidee kommen kann, als angebliche Entlastung, den Durchgangsverkehr durch ein Wohngebiet zu leiten“. Nach den üblichen Bewertungskriterien hätte diese Straßenbaumaßnahme keine Chance gehabt, weil sie völlig unwirtschaftlich ist. Nur aufgrund der zusätzlichen Bewertungen einer so genannten Raumwirksamkeitsanalyse (RWA) wurde die Maßnahme überhaupt in die Finanzplanung aufgenommen. Diese Bewertung beurteilt Frank Kaufmann als Irrtum, denn eine Verkehrsentlastung wird diese Straße für Erbach nicht bringen.

24. April 2009

Kein Hotel-Gigantismus in unberührter Natur zwischen Erbach und Beerfelden

Erbach/Odenwaldkreis – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen das vom Erbacher Bürgermeister Harald Buschmann forcierte Riesen-Hotelprojekt in Haisterbach bei Erbach aus ökologischen wie auch aus sozialen Gründen kategorisch ab. Das Vorhaben ist regionalplanerisch nicht verträglich und stört empfindlich die nachhaltige touristische Entwicklung der gesamten Odenwaldregion. Die Kreisvorstände der Grünen im Odenwaldkreis und im Kreises Darmstadt-Dieburg wie auch der grüne Bundestagsdirektkandidat Dr. Thomas Rehahn brachten dieses am Donnerstag (23.) in einer gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck.

Aktueller Anlass für diese Erklärung ist die starke, überwiegend sehr negative Resonanz der Erbacher Bevölkerung gegen das Vorhaben. Etwa 80 Bürgerinnen und Bürger kamen Dienstagabend (21.) in Haisterbach zusammen, wo die Bürgerinitiative gegen das Hotelprojekt mit vielen Fakten und umfassend über das Vorhaben informierte.

So möchte Bürgermeister Harald Buschmann es zukünftigen Investoren möglichst leicht machen, das schon fertig konzipierte 720 Betten-Hotel sowie 24 Bungalows auf einer der schönsten wie unberührtesten Anhöhen im Odenwald bauen zu können. Die Stadt Erbach lässt dafür bereits auf stadteigene Rechnung Untersuchungen des Baugrundstückes vornehmen.

Später soll die Hotelanlage ihren betuchten Gästen eine eigene Welt mit allem erdenklichen Komfort bieten, so beschreiben es die Projektentwickler in ihrer Broschüre. Eingezäunt auf einer 200.000 Quadratmeter großen Fläche wird die Anlage angesiedelt – von den umliegenden Ortschaften und deren Bevölkerung hermetisch abgetrennt. Inmitten vom Odenwald entstünde somit ein Ghetto nur für Wohlhabende.

Falls sich die glanzvoll prognostizierte Wirtschaftlichkeitsrechnung für die 109 Millionen Euro teure Hotelinvestition als Irrtum erweisen sollte, bliebe in der Landschaft eine ebenso unbrauchbare wie gigantische Spekulationsruine zurück. Grüner Kommentar: Ein Bürgermeister-Buschmann-Denkmal lässt sich gewiss auch in anderer Form, mit Zweitnutzungsoptionen, und viel billiger – zum Beispiel an den Stadtgrenzen zwischen Michelstadt und Erbach – errichten.

24. September 2009

Ursula Hammann, MdL: Hotelbau Haisterbach und Ortsumfahrung Erbach


Erbach – Die umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ursula Hammann, sicherte bei einer Diskussionsveranstaltung den Bürgerinitiativen gegen den Hotelbau in Haisterbach und der Ortsumfahrung Erbach die volle Unterstützung der grünen Landtagsfraktion zu. Christa Weyrauch (Erbach), Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Erbacher Stadtparlament, führte durch die Veranstaltung, die von zahlreichen interessierten und betroffenen Bürgern besucht war.

Frau Hamman teilte mit, dass sie einen völlig unzureichenden Sachstandsbericht von der Landesregierung zum geplanten Wellness-Hotel in der Gemarkung Haisterbach bekommen hat. Bei ihrem Ortstermin vor einiger Zeit in Haisterbach hatte Frau Hammann der Bürgerinitiative zugesichert, konkrete Informationen bei der hessischen Landesregierung einzufordern. Die Informationen, die sie nunmehr bekommen habe, seien dürftig und wenig aussagekräftig. Nach Abwägung aller Fakten werde dieses Projekt nicht realisiert werden können, denn der Landschaftsverbrauch und der Eingriff in die Natur, sind nicht zu rechtfertigen. Die hessische Nachhaltigkeitskonferenz empfehle, den Flächenverbrauch in Hessen zu reduzieren, so Frau Hammann. Das Hotelprojekt in Haisterbach ist somit völlig konträr zu dieser Aussage.

Zur geplanten Ortsumfahrung B 45 in Erbach führte Frau Hammann aus, dass eine Ortsumgehung laut Definition den Ort „umgehen“ und dadurch den hohen Durchgangsverkehr vom Ort fernhalten soll. Beides treffe auf Erbach nicht zu, denn der Ort wird nicht umfahren und der Durchgangsverkehr ist weit unter 50 Prozent. Dieses Projekt ist somit überholt. Es könne nicht sein, dass überholte Planungen immer weiter getrieben werden!

Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden), Sprecherin der GRÜNEN-Kreistagsfraktion, erklärte, dass die Projekte Haisterbach und Ortsumfahrung Erbach für den sanften Tourismus im Odenwaldkreis schädlich sind. Auch im Kreisentwicklungsplan spiele der sanfte Tourismus eine große Rolle. Ein Inselobjekt, wie in Haisterbach geplant, stärke nicht den Tourismus im Odenwaldkreis, sondern führe dazu, dass die vorhandenen Strukturen – die verbesserungs- und ausbaufähig sind – Schaden nehmen werden.

1 Kommentar

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel